Rundbrief vom August 2004

Johannes Meier.
Koblenz, im Dezember 2004

Liebe Mitglieder und Freunde,

das Jahr 2004 neigt sich seinem Ende zu. Wie in allen Jahren zuvor möchte ich Sie in diesen Tagen herzlich grüßen, Ihnen und Ihren Angehörigen ein frohes und segensreiches Weihnachtsfest und einen guten Beschluß des Jahres wünschen.

Unser Programm 2004 stand unter dem Thema „Lebendiges Mittelalter“, Anlaß dazu gab die Bischofswahl vor 800 Jahren 1203/1204 in Münster, an der Propst Friedrich von Clarholz beteiligt war. Sechs Vorträge, alle mit dreißig und mehr Hörerinnen und Hörern gut besucht, führten uns in den vergangenen Wochen in der Zehntscheune und einmal auch im Pfarrheim St. Gottfried in Lette vielfältige Aspekte der mittelalterlichen Kirchengeschichte des heimischen Raumes vor Augen. Sie halfen uns, jene entfernte Zeit besser zu verstehen, in der einst die Kirchen von Clarholz und Lette erbaut wurden und von klösterlichem Leben erfüllt waren.

Am 7. Oktober erhielt Rektor Heinrich Schürmann, Vorsitzender des Heimatvereins Clarholz und Beisitzer im erweiterten Vorstand des Freundeskreises, in Würdigung seiner poetischen und künstlerischen Arbeiten den „Rottendorf-Preis“ für Verdienste um die niederdeutsche Sprache. Wir haben uns mit ihm darüber sehr gefreut und gratulieren auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich!

Mit der Aufführung einer Adventskantate und des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach durch den Kammerchor Münster unter Leitung von Hermann Kreutz begann am ersten Adventssonntag das neue Kirchenjahr in der übervollen Stiftskirche St. Laurentius mit festlicher Geistlicher Musik. Für alle bei der Vorbereitung und Bewerbung der Veranstaltung geleistete Arbeit gebührt der stellvertretenden Vorsitzenden des Freundeskreises, Marion Pavenstädt-Westhoff, und der Beisitzerin im erweiterten Vorstand mit dem Aufgabenkreis Musik, Sophie Westhoff-Düppmann, großer Dank.

Vor einem Jahr erschien das von Jochen Ossenbrink und mir herausgegebene Buch „Leben unter dem Krummstab. Die Kirchspiele Clarholz, Lette und Beelen im 18. Jahrhundert“. Es hat in diesem Jahr zahlreiche schöne Besprechungen erhalten. So schreibt Johannes Burkardt: „Das Buch überzeugt durch seine thematische Bandbreite, den Reichtum der ausgewerteten Quellen, durch die mit Bedacht und Sorgfalt ausgewerteten Abbildungen und nicht zuletzt durch das ansprechende Layout.“ Im Buchhandel ist das Werk unter ISBN 3-89543-503-2 erhältlich. Mitglieder des Freundeskreises können dieses besondere Weihnachtsgeschenk zum Vorzugspreis von 15 Euro in den Geschäftsstellen der Volksbank Clarholz-Lette-Beelen beziehen.

Unsere Jahresgabe für 2004, eine Faltkarte mit einem Blatt aus einer Clarholzer liturgischen Handschrift des 13. Jahrhunderts, werden wir Ihnen mit der Einladung zur nächsten Mitgliederversammlung zusenden. Bitte merken Sie sich deren Termin schon einmal vor: Donnerstag, 3. März 2005. Mit ihr sind Wahlen verbunden, und nachdem wir seit Gründung des Vereins nur eine Veränderung im Vorstand hatten, wollen wir diesmal unser Team etwas umbauen. Näheres teilen wir Ihnen im neuen Jahr mit.

2004 hatten wir leider deutlich rückläufige Spendeneingänge. Durch die Restaurierung der von uns im Osttrakt des Propsteigebäudes gemieteten, von der historischen Küche aus zugänglichen Räume, die schon sehr ansehnlich geworden sind, kommen weiterhin erhebliche Kosten auf uns zu. Dort soll ja ein kleines Museum über Geschichte, Spiritualität und Kunst der Prämonstratenser entstehen. Alle, die sich dazu in der Lage sehen, bitte ich herzlich und eindringlich darum, uns noch in diesem Jahr mit einer Spende zu unterstützen. Der Freundeskreis Propstei Clarholz ist vom Finanzamt Wiedenbrück wegen Förderung kultureller Zwecke als gemeinnützig anerkannt. Spenden für unseren Verein sind wegen der genannten Zweckbestimmung bis zu einer erhöhten Grenze von zehn Prozent des zu versteuernden Einkommens absetzbar. Die Spendenbescheinigungen werden Ihnen nach dem Jahreswechsel zugeleitet.

Inmitten der schrecklichen Wirren des Dreißigjährigen Krieges, als Christen gegen Christen zu Felde zogen, dichtete der Jesuit Friedrich Spee ein eindringliches Adventslied: „O Heiland, reiß die Himmel auf!“ Für wie viele Menschen weltweit, aber auch in unserm Land ist dieser Ruf auch heute nicht nur ein frommer Adventsbrauch, sondern der Schrei in einer existenziellen Not: „Wo bleibst Du, Trost der ganzen Welt?“ Gemessen daran sind viele der Sorgen, die wir uns machen, gering. Mögen uns mit Gottes und Ihrer aller Hilfe im neuen Jahr weitere Schritte gelingen, dem Kloster in Clarholz durch unser Programm und unsere Vorhaben ein wenig von seiner ursprünglichen Bestimmung zurückzugeben:

„O klare Sonn, du schöner Stern, Dich wollten wir anschauen gern.

O Sonn, geh auf: ohn Deinen Schein in Finsternis wir alle sein.“

Gnadenreiche Weihnachten

 

Ihr Johannes Meier